Meta Ads vs. TikTok Ads
Setup & Performance – Mein ehrlicher Vergleich aus der Praxis
Für einen neuen Kunden habe ich in den letzten Wochen sowohl Meta Ads als auch TikTok Ads aufgesetzt.
Ziel war es, beide Plattformen parallel zu nutzen, um erstklassigen Video-Content zu bewerben – dabei kam es zu spannenden Erkenntnissen in Setup, Bedienung und Performance.
Setup & Bedienung: Wer macht’s einfacher?
Meta Ads
✅ Pro:
Erprobter Standard, mit dem viele Marketer vertraut sind
Viele Tutorials & Guides verfügbar
Neu: Thread Ads (noch nicht getestet)
❌ Con:
Ausgabelimits für neue Werbekonten bei 50 € pro Tag!
Als wir das neue Werbekonto erstellten um in wenigen Tagen 2.000 € Budget für eine Osterkampagne ausgeben wollten, wurde das Limit zum Problem. Wir haben versucht von Kreditkarte auf Guthaben umzustellen, um die Barriere zu umgehen – mit bösem Erwachen: Unser Konto wurde dabei aus verdächtigem Verhalten gesperrt. Zahlungsmittel-Änderungen = Risikofaktor! Lieber vorher genau prüfen.
Support? Kaum erreichbar. Wenn man den Weg in den Chat findet (Nur bei bestimmten Problemen / Gründen möglich), kann er oft manuell nichts machen. Die Antwort: „Das System regelt das automatisch.“ Bis heute wurde unser Konto nicht automatisch wieder freigegeben. Wir hatten Gott sei Dank noch ein altes bestehendes Konto, welches wir nutzen konnten um die Kampagnen erfolgreich durchzuführen. Meta schrieb mir, sie hätten so viel Betrüger und SPAM, so dass es nicht anders gehe. Ich kann die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Hintergrund verstehen, aber dann müssen sie eine manuelle Überprüfung mit Freigabeoption gewährleisten (Punkt!).
TikTok Ads
✅ Pro:
Benutzeroberfläche modern und schneller als Meta
Viele coole Targetingoptionen (mehr dazu unten)
❌ Con:
Extrem buggy: Verifizierungsmails kommen oft erst beim zweiten, dritten Versuch
Nur 60 Sekunden für die 2-Faktor-Authentifizierung – stressig (Auch diese kommen oft nicht an mit Warnung, dass man heute schon zu viele Versuche gestartet hat)
Kompliziertes Naming, schlecht übersetzt: TT Business Center ≠ TT for Business Konto, und „Inserentenkonto“ klingt wie ein Witz aus Google Translate, meint den Ads Manager. Die Einladung zum Business Center, kann ein hinzugefügter Nutzer nur annehmen, wenn er ein TT for Business Konto hat. Dabei erstellt er aber automatisch ein persönliches Anzeigenkonto, was er nicht braucht.
Angeblich 100 € Startguthaben und Rabatte auf Anzeigenkosten? Nach Registrierung nirgends mehr auffindbar. Support prüft…
Verknüpfung von Agentur- und Kundenkonten funktioniert gut. Allerdings lassen sich nur Inserentenkonto, TT One Konto und Pixel freigeben. Die TT Seite kann nicht geteilt werden (was total bescheuert ist), denn ohne Zugriff auf die Seite können keine Zielgruppen Custom Audiences, Lookalike Audiences) erstellt werden → Daher ist der Workaround, die TT Seite von Business Center des Kunden zu trennen und mit dem der Agentur zu verbinden.
Doppelte Verifizierung nötig: Man muss beide Konten (Business Center und Ads-Konto) einzeln verifizieren lassen, bevor Anzeigen laufen können. Dafür braucht man Eintrag in den Handelsregister, Ausweis und USt-IdNr.
Man muss das Budgetguthaben zum Business Manager hinzufügen und dann nochmal in den Anzeigenmanager hochladen.
Unterm Strich: Kompliziertes Setup mit vielen Hürden und Bugs.
Performance & Targeting im Vergleich
Meta Ads
✅ Pro:
– Große Reichweite
– Integration von Threads (neu)
❌ Con:
Interessen-Targeting basiert auf alten Angaben (Beispiel: „Fan von Twilight 2009“ = Zielgruppe heute?). Es ist empfiehlt sich, dem Algorithmus eine breitere Zielgruppe zu geben und ihn die richtige Zielgruppe finden zu lassen
Technisch buggy:
Oft Random Fehler beim Veröffentlichen, die nicht richtig erklärt werden. Beim erneuten Versuchen des Veröffentlichen klappt’s dann manchmal.
Neues Problem: Der CTA wird automatisch auf „Messenger chatten“ zurückgesetzt, selbst wenn man eine URL hinterlegt und zum Beispiel “Mehr Dazu” als CTA hinterlegt. Hattet ihr das schon mal?
TikTok Ads
✅ Pro:
Targeting auf 13-17 Jährige sind hier ohne weitere Targetingeinstellungen möglich. Das ist beim Ziel einer Markenverjüngung sehr relevant.
Mega Targeting-Möglichkeiten: Hashtags, Video- & Creator-Interaktionen, (Betriebssystem, Gerät, Internetanbieter sind nice to have)
CPMs von 0,40 – 0,50 € – hab ich so günstig noch nicht erzielt. Der gleiche Content erzielte bei ähnlichem Targeting auf Meta einen CPM von 1,50 €
❌ Con:
Zielgruppen können ohne Seitenverknüpfung kaum genutzt werden
Mein Fazit:
TikTok ist (noch) nicht so plug-and-play wie Meta – aber es lohnt sich. Wer gute 9:16 Video-Inhalte produziert und seine Zielgruppe auf TikTok erreicht, bekommt für wenig Budget enorm viel Reichweite.
Mein Tipp: Wer flexibel ist, ein bisschen Technik-Nerven hat und Performance liebt, sollte TikTok Ads definitiv testen. Meta bleibt eine starke Plattform – aber TikTok schiebt ordentlich nach.